Wiebke Thönißen
- Jahrgang 1976, ein Kind (alles Jungs)
- Dipl.-Ing. Sicherheitstechnik (BUGH Wuppertal), Inhaberin eines Brandschutzbüros
- mehr als 30 Jahre Feuerwehrerfahrung
- w.thoenissen@feuerwehrhandwerk.de
Als Kind trieb ich meine Eltern mit meiner Angst vor Bränden nahezu in den Wahnsinn. Es gab eine Zeit, da weckte ich meine Familie jede Nacht, weil ich dachte, unser Flur brenne, konstruierte in Gedanken Bettlaken-Rettungs-Ketten und mochte nicht mal an Kerzen kokeln.
Meine Feuerwehrkarriere begann, nachdem ich monatelang von zwei „Übertretern“ in die Aktive alle möglichen Geschichten gehört hatte und infolgedessen bei einem Sirenenalarm mit Gipsbein aus der Badewanne sprang, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal über einen Eintritt in die JF nachgedacht hatte. Es kam, wie es kommen musste: Jugendgruppensprecherin, Fahrrad-Gafferin und mit 15 der Entschluß, zur Berufsfeuerwehr zu gehen, was wiederum blankes Entsetzen in meiner Familie auslöste, sollte ich doch lieber Lehrerin werden. Bereits in früher Jugend beglückte ich meine Mitmenschen mit meinem Ausbildungsdrang (Turntrainerin, Mathe-Nachhilfe, Surflehrerin).
Nachdem ich lange mit der Chemie geliebäugelt hatte, wurde es schließlich ein Studium der Sicherheitstechnik in Wuppertal, gepaart mit ein paar außerordentlich spaßigen Jahren im Wuppertaler ABC-Dienst und ersten Ausbildertätigkeiten in der Feuerwehr. Und tatsächlich landete ich, wenn auch nur kurz, bei der BF Wiesbaden. Meine hoffnungsvolle BF-Karriere gab ich aufgrund der damals nicht so bombastischen Zukunftsaussichten im höheren Dienst auf und fing in einem Brandschutzbüro in Wuppertal an. Seit 2002 bekomme ich nun Geld dafür, neugierig durch Betriebe und Baustellen zu laufen, seit 2011 in einem eigenen Büro zusammen mit meinem Geschäftspartner. An der HafenCity Universität habe ich 9 Jahre das Fach „Brandschutz“ für Bauingenieure und Architekten gelehrt. Derzeit bin ich nebenbei als ehrenamtliche Ausbilderin in der Gruppenführung und im Ausbilderlehrgang an einer Landesfeuerwehrschule tätig.
Ab 2007 entwickelte ich in meiner FF ein Konzept für die Atemschutzausbildung, später auch den Rahmenausbildungsplan und die Standardeinsatzregeln. Seitdem bilde ich – auch als Gast bei anderen Feuerwehren und Landkreisen - vor allem die Themen rund um die Brandbekämpfung aus – Innenangriff, Strahlrohrtechniken, Schlauchmanagement, taktische Ventilation, Umgang Wärmebildkamera, Suchen & Retten, Notfalltraining. Ein weiteres Thema ist der vorbeugende Brandschutz und die Frage, welchen Nutzen das Wissen um die wesentlichen gesetzlichen Vorgaben bei der Erkundung und der Lagebeurteilung haben können.
In den letzten Jahren habe ich mich viel mit Ausbildungsmethoden und Unterrichtskonzepten befasst und biete inzwischen auch in diesem Bereich Workshops an.