1. Rohr vor
Modulbeschreibung
„Feuer ausmachen können wir, was kann es da schon Neues geben...?“ Doch sind wir wirklich konsequent darauf vorbereitet, mit dem tatsächlich verfügbaren Personal die vorhandene Technik optimal zu nutzen, um auch bei schwierigen Bränden in Gebäuden moderner Bauart – Stichwort: Passivhäuser – eine Situation zu stabilisieren? Oder ist es eher so, dass wir die komplexen Handlungsabläufe aus der Realbrandausbildung schon längst wieder vergessen haben, dass die wenigsten neue Hohlstrahlrohre kennen und wir Schläuche verlegen wie am ersten Tag der Grundausbildung?
Effektive Brandbekämpfung ist keine Wissenschaft, sondern ein Ergebnis guter handwerklicher Arbeit eines eingespielten Teams. Effektive Brandbekämpfung ermöglicht oft erst eine Menschenrettung, macht den Einsatz für alle sicherer und begrenzt den Sachschaden.
Eine effektive Brandbekämpfung darf nicht isoliert betrachtet werden, sie geht Hand in Hand mit Maßnahmen zur taktischen Ventilation und der Menschenrettung. Wann ist es wichtig, einen Brand zunächst „unter Kontrolle“ zu bringen, wann muss er direkt gelöscht werden? Wie kann das Zusammenspiel zwischen Brandbekämpfung, Menschenrettung und taktischer Ventilation aussehen? Wie schätzt man ab, welche Wassermenge – in welcher Form - zu welchem Zeitpunkt des Einsatzes an welche Stelle gebracht werden muss? Welche Technik und welche Taktik sollte man mit dem vorhandenen Personal und dem Ausbildungsstand der jeweiligen Feuerwehr anwenden?
Das Ausbildungsmodul „1. Rohr vor!“ bietet einen Werkzeugkasten an Techniken, mit denen eine Brandbekämpfung eines Zimmer- oder Wohnungsbrandes im Erstangriff mit einer Staffel zu bewerkstelligen ist. Hierbei wird das vorhandene, reduzierte Personal effektiv eingesetzt. Gemeinsam untersuchen wir, welche Geräte und Ausrüstungsgegenstände erforderlich sind, um eine sinnvolle Brandbekämpfung im Erstangriff durchzuführen – angepasst auf Eure Verhältnisse.
Ergänzung für Euer Fachwissen
- persönliche Schutzausrüstung
- Materialverteilung im Trupp
- Aufgabenverteilung innerhalb der Staffel („aktiver Sicherheitstrupp“)
- Lagebeurteilung nach GLUT-Schema
- Türöffnung zum Brandraum / Einsatz von Rauchvorhängen
- Fortbewegung mit wassergefülltem Schlauch in der Ebene / auf Treppen
- Schlauchhandling / Schlauchmanagement
- indirekte und direkte Brandbekämpfung
- Fensterimpuls
- Strahlrohrführung und verschiedene Löschverfahren
- Einsatz der Wärmebildkamera in der Brandbekämpfung
Weitere Informationen
Das Ausbildungsmodul besteht überwiegend aus praktischen Übungen. Die Teilnehmer sollten mindestens Atemschutzgeräteträger (und aktuell tauglich nach G 26.3) sein und die Qualifikation zum Truppführer besitzen. Pro übender Staffel ist zudem ein Gruppenführer (auch ohne AGT / G 26.3) erforderlich. Fahrzeuge und Geräte werden von der gastgebenden Feuerwehr gestellt. Idealerweise steht ein mehrgeschossiges Übungsobjekt mit Keller zur Verfügung, in dem mit Wasser gearbeitet werden darf.
Dauer: | min. 3 Std. |
Teilnehmer: | 6 bis 12 pro Ausbilder |
Ausbilder: | 1 Ausbilder pro 12 Teilnehmer |
Teilnahmegebühr: | Auf Anfrage |
Kombi-Angebot
Das Modul „Brandbekämpfung“ kann mit dem Modul „Suchen und Retten“ zum Tagesseminar "Praxistraining Erstangriff" kombiniert werden.
Beispiel für die Kombination
Dauer: | 8 Stunden |
Teilnehmer: | 6 bis 12 pro Ausbilder |
Ausbilder: | 1 Ausbilder pro 12 Teilnehmer |
Ort
Wir führen unsere Lehrgänge bei Ihnen vor Ort durch